Craft Beer Box Januar 2016

15. Januar 2016
Biere aus dem Herzgebraut Craft Beer Paket im Januar 2016

Zum Start ins neue Jahr habe ich vor allem winterlich starke Biere ins Craft Beer Abo gepackt: Vom Black Imperial IPA bis hin zum belgischen Triple dominieren Biere jenseits der 6,5% dieses Paket. Nichts für schwache Nerven.

Craft Beer Box für Enthusiasten im Januar

Camba Bavaria Black Shark

Bereits zweimal hat das Black Shark eine Gold-Auszeichnung beim Meininger International Craft Beer Award erhalten: Sowohl 2014 als auch im Folgejahr wurde das Bier ausgezeichnet. Dabei handelt es sich bei dem Black Shark um eine ganz besondere Gattung, denn es ist ein Black Imperial IPA. Also ein ganz besonders hopfiges, starkes und dunkles obergäriges Bier. Oft haben dunkle Biere einen eher malzigen und süßen Geschmack, doch das Black Shark wurde mit Columbus, Chinook, Simcoe, Centennial und Crystal Hopfen gebraut. Das Zusammenspiel mit den Röstaromen der Malze macht es zu einem ganz außergewöhnlichen Erlebnis.

Camba Bavaria war eigentlich nur als Showroom für den Hersteller der Brauanlage gedacht. Dass die Brauerei heute zu den bekanntesten deutschen Craft Brauern gehört liegt vor allem daran, dass die Nachbarn von Anfang an stolz waren auf Ihre Brauerei und das Bier liebend gerne tranken. So braut Camba Bavaria mittlerweile über 40 Craft Biere.

Val-Dieu Triple

Belgische Triple sind weltweit berühmt und gefragt. Für ein Bier mit 9% alc. schmeckt das Val-Dieu Triple überraschend leicht. Für ein Tripel typisch hat es im Mund eine balancierte Süße mit Noten von Birne, Apfel und ein wenig Ananas. Im Abgang besticht die würzige Hefe und die Wärme des Alkohols auf der Zunge. Beim Eingießen kann man nach Belieben auch die Hefe aus der Flasche in das Glas kippen. Am Besten eignet sich ein sehr weiter Kelch um den Aromen die volle Entfaltung zu bieten.

Val-Dieu sieht sich selbst als einziges echtes belgisches Abteibier, da es als einziges direkt im Kloster gebraut wird. Dazu muss man aber sagen, dass es nicht die Mönche selbst sind, die heute für das Brauen zuständig sind. Die Brautradition in dem Kloster geht jedoch zurück bis ins 13. Jahrhundert. Besonderheit der Klosterbrauerei ist vor Allem das Wasser, das aus einer der vielen guten Quellen der Region stammt.

Victory HopDevil IPA

Das Zusammenspiel aus deutschen Malzen und amerikanischem Hopfen machen das HopDevil IPA der Victory Brauerei aus Pennsylvania aus. In der Nase überrascht der karamellig-malzige Geruch, der von Zitrus- und Grapefruit-Noten ergänzt wird. Es ging Victory offenbar darum ein sehr balanciertes IPA zu brauen: Im Mund bemerkt man das würzige Hopfenaroma mit Zitrus- und Piniennoten. Im Abgang sorgt der Geschmack von geröstetem Brot für einen vollen Körper. Dieses IPA mit 6,7% ist weit weniger hopfig als der Name verspricht und eignet sich daher für deutlich mehr Situationen.

Victory Brewing gehört zu den bekannteren amerikanischen Craft Brauereien. Ron, einer der Brauereigründer aus Pennsylvania, hat dabei sogar im bayerischen Weihenstephan sein Studium im Brauereiwesen abgeschlossen, während sein Mitgründer, Bill, in München bei Doemens sein Brauwissen ergänzte. Beide hatten zuvor eine Brauausbildung in den USA bei der Baltimore Brewing Company genossen. Seit 1996 verkaufen die Beiden ihr eigenes Bier und produzieren mittlerweile nach eigenen Angaben 150 000 Hektoliter pro Jahr. (Zum Vergleich: Der Erdinger Weißbräu produziert jährlich etwa 1,76 Mio. Hektolier, also etwa 11 mal so viel.)

Sierra Nevada Torpedo

Ein besonders starkes Hopfenaroma zeichnet das Torpedo von Sierra Nevada aus. Um zu diesem Geschmack zu kommen wurde extra ein Tank entwickelt. Dessen Gestalt ähnelt einem Torpedo und ist Namensgeber für das Bier. Dadurch kommt auch garantiert der ganze Hopfen, der zum Hopfenstopfen genutzt wird, in Kontakt mit dem Bier und das Ergebnis ist reproduzierbar, so dass der Geschmack des Torpedo nicht dem Zufall überlassen ist. Die Aromahopfen Magnum, Crystal und Citra führen zu den fruchtigen Noten von Mango, Pfirsich und Aprikose. So passt das Torpedo gut zu kräftigen Gerichten wie Lamm und Ente.

Die Sierra Nevada Braueri gibt es bereits seit 1979, damit gehört sie in der Amerikanischen Craft Bier Liga bereits den Dinosauriern an. Dabei sind die Biere aus Kalifornien für jeden Craft Brauer der Maßstab an dem man sich messen lassen muss: Gerade das Pale Ale und das Torpedo Extra IPA gehören zu den Vorreitern ihrer Klassen. Die beste Erklärung um die Brauerei zu verstehen liefert sie aber vielleicht selbst in ihrem Video.

Heidenpeters American Pale Ale

Im American Pale Ale befinden sich die amerikanischen Hopfensorten Citra, Amarillo und Cascade. Die Herkunft des Hopfens ist gleichzeitig auch Namensgeber für dieses Bier. Unter den deutschen Craft Bieren ist es vor Allem deshalb so besonders, weil es wieder und wieder zum Lieblingsbier oder Bier des Monats erklärt wurde.

Johannes Heidenpeter ist seit 2012 in der Markthalle IX im Berliner Kreuzberg eingesiedelt. Nachdem der Künstler und damalige Homebrewer sich bei seinen Freunden viel Ehre mit seinen Bieren aufhob, fing er an in der 120 Jahre alten Markthalle in anderthalb Kellerräumen sein Bier zu brauen und auf dem Wochenmarkt auszuschenken. Mittlerweile gibt's das Bier zum Glück auch in Flaschen für alle, die nicht in der Markthalle vorbei kommen.

Rochefort 8

Es ist das beliebteste und gleichzeitig das jüngste der 3 weit verbreiteten Rochefort-Biere. Das Rochefort 8 gibt es seit 1955 und es reiht sich mit seinen 9,2% Alkoholgehalt zwischen Rochefort 6 und Rochefort 12 ein. Dabei stehen die Zahlen für eine belgische Messgröße der Stammwürze und beeinflussen so den Alkoholgehalt genauso wie die Sättigung. Korrekt trinkt man es in zwei Gängen: Erst schenkt man nur ca. 90% der Flasche in den Trappistenkelch und erst zum Abschluss trinkt man das würzige letzte Zehntel mit der vitaminhaltigen Hefe.

Die Abtei Notre-Dame de Saint-Rémy in Rochefort in Belgien ist eine von nur 9 europäischen Abteien, die sogenanntes Trappistenbier brauen dürfen. Denn nur unter der Aufsicht der Mönche darf es in Trappistenklöstern gebraut werden. Dabei handelt es sich bei Trappistenbieren jedoch nicht um eine bestimmte Brauweise oder Geschmacksrichtung. Die Spannweite dieser Biere ist so unterschiedlich wie man sich nur vorstellen kann.

Craft Beer Box für Einsteiger im Januar

Einsteiger Box Januar 2016

Tilmans Biere Die Dunkle

Fast schon außergewöhnlich in der Craft Bier Szene sind die Hopfensorten in der Dunklen von Tilmans Bieren. Sowohl der deutsche Tettnanger Hopfen aus der Bodenseeregion als auch der Fuggles aus England sind alte Hopfensorten, die bereits im 19. Jahrhundert gerne genutzt wurden. Oft wird die Dunkle als moderne Interpretation des münchner Dunklen bezeichnet, dabei sind die eben genannten Hopfen genauso wie die deutschen Malze keine Erfindung der letzten Jahre. So hat Tilman es geschafft aus altbekanntem etwas neues zu kreieren: Die Röstaromen erinnern deutlich an ein Stout ohne dass die Schwere desselbigen zum Tragen kommt.

Tilman Ludwig heißt der Brauer, der sich voll und ganz dem guten Bier verschrieben hat. Bei einer Großbrauerei anzuheuern war für ihn keine Option, so hat er erst mal angefangen als Wanderbrauer sich in konzernunabhängige Brauereien im Münchner Raum einzumieten. Seine Biere sind Zeichen einer langsamen Revolution: Altbekannte und weit verbreitete Bierstile nimmt er sich vor und interpretiert sie neu, so dass Biertrinker schonend an die neue Vielfalt heran geführt werden.

CREW Republic Drunken Sailor

Das erste mal habe ich das Drunken Sailor beim mexikanischen Imbiss getrunken und dort hat es auch einen besonders guten Platz. Mit 58 Bittereinheiten braucht man schon so etwas aromatisches wie die Mexikanische Küche um den Geschmack des IPAs auszugleichen. Warum es „Drunken Sailor“ heißt hat wohl mit der Geschichte des IPA selbst zu tun, das als Bierstil ursprünglich für die Seereise von Großbritannien nach Indien erfunden wurde. CREW Republic hat hier jedoch ein für seine Klasse eher mildes Bier gebraut, das vergleichsweise erfrischend fruchtig daher kommt. Von diesem Bier kann man sicherlich auch mehr als nur eins am Abend trinken.

Jeder Bierliebhaber weiß, dass es sich immer lohnt, lokale Biersorten zu probieren. Zwei vielgereiste Unternehmensberater haben genau das getan und gemerkt, dass die Biervielfalt, die sie anderswo entdecken konnten nirgendwo in München aufzufinden war. So die Kurzversion der Entstehungsgeschichte von CREW Republic. Wo es von hier aus hin geht? Für die Münchner Brauerei ist der erklärte Traum natürlich selbst auf dem Oktoberfest vertreten zu sein. Bis dahin ist noch ein langer Weg, doch uns alle kann es nur freuen.

BRLO Pale Ale

Orange ist nicht nur die Farbe, sondern auch der Geruch des BRLO Pale Ale. Mit Cascade, Centennial, Citra, Saphir und Willamette sind gleich fünf Hopfensorten für den Geschmack des berliner Biers zuständig. Etwas mehr überrascht aber, dass auch vier Malze zu Einsatz kommen: Pilsener Malz, Münchener Malz, Weizenmalz, Caramalz. Gleich 6 Umdehungen hat das Pale Ale und nähert sich auch sonst geschmacklich dem großen Bruder IPA.

BRLO ist der Begriff, der aus dem alt-slawischen stammt und aus dem irgendwann „Berlin“ wurde, der Name der Stadt, in der auch die Brauerei BRLO beheimatet ist. Erst seit November 2014 sind die drei Gründer mit ihrer eigenen Brauerei im Geschäft und bereits jetzt gehören sie zu den Top Anlaufstellen in Berlin, was Craft Bier betrifft.

Liechtensteiner Brauhaus Alpen Pale Ale

Obwohl es nur 5,4% hat, kategorisiert das Liechtensteiner Brauhaus ihr Alpen Pale Ale als IPA. Mit 50 IBU hat es auf jeden Fall die nötigen Bitterstoffe, die es durch den Hallertauer Traditionshopfen und Cascade aus den USA bekommt. Etwas überraschend ist, dass Pilsner, Wiener, Münchner, Carahell und Caraamber Malz zum Einsatz kommt. So eine Vielfalt an Malzen findet man meist nur bei eher malzigen Bierstilen. Das merkt man auch im Geruch, der eher karamellig scheint.

Auch im kleinen Fürstentum Liechtenstein braut man mittlerweile Craft Bier. Während das Liechtensteiner Brauhaus bisher vor Allem in der Schweiz bekannt war, so findet man die Biere der 2007 gegründeten Brauerei auch in deutschen Städten immer öfter.

Hohentanner Schlossbrauerei Grünhopfen Pils

Grünhopfen Biere sind heute nahezu vergessen. In den letzten Jahrzehnten wurde es mehr und mehr üblich getrockneten Hopfen oder gar Hopfenpellets zu nutzen um dem Bier sein Aroma zu geben, da man so leichter reproduzierbare Ergebnisse erhält und den Hopfen auch leichter wieder aus dem Bier fischen kann. Das Besondere an einem Grünhopfen Pils ist, dass die Hopfendolden noch ganz frisch nur wenige Tage nach der Ernte genutzt werden muss. So eine saisonelle Besonderheit gibt es neben der Hohentanner Schlossbrauerei beispielsweise auch von der Landbrauerei Schönram.

Die Hohentanner Schlossbrauerei gibt es bereits seit mehr als 150 Jahren. Der Familienbetrieb legt viel Wert auf seine Unabhängigkeit und darauf lokale hochwertige Biere im handwerklichen Stil zu brauen. Braumeister Johannes Rauchenecker pflegt dabei guten Kontakt mit seinen Hopfenbauern um gute Qualität sicherzustellen. Die Geschichte dieser Brauerei zeigt, dass unabhängige und kleine Brauereien in Deutschland zum Glück nie ausgestorben waren.

AND UNION Friday IPA

Mit 6,5% Alkohol und 55 IBU ist das Über IPA der AND Union genau der richtige Einstieg in das Wochenende. Die Mischung der Hallertauer Aromahopfen und amerikanischer Hopfensorten sorgt für ein Aroma von reifen tropischen Früchten. Es ist ein sehr gut balanciertes IPA, das sich gut zu indischen Gerichten, würzigem Käse oder Currywurst eignet.

Die AND UNION Brauer lernt man am Besten kennen, indem man ihnen auf Instagram folgt. Dort gibt es täglich wunderschöne Fotos die richtig Durst machen. Bereits seit 2007 sind sie dabei zusammen mit kleinen familiengeführten Brauereien zusammen zu arbeiten. Auch selbst besteht die AND UNION zu allererst aus Vater, Sohn und seinem besten Kumpel. So helfen sie Flasche für Flasche mit, in Deutschland eine Vielfalt der Biere zu garantieren.